Gernsheimer Hochseekameradschaft e.V.

Rund um die Segelyacht Moby Dick III.

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berichte:2014:mit_der_moby_dick_iii_einmal_um_die_kanalinseln

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berichte:2014:mit_der_moby_dick_iii_einmal_um_die_kanalinseln [15.07.2014 23:12 Uhr] – [Mit der Moby Dick III einmal um die Kanalinseln] darmstadt_13berichte:2014:mit_der_moby_dick_iii_einmal_um_die_kanalinseln [16.07.2014 08:31 Uhr] (aktuell) Thomas Wetterer
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 autor        : Markus Veit #  autor        : Markus Veit # 
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 Mit noch mehr Regen begrüßt uns Cherbourg. Die Stimmung   in der menschenleeren Hafenstadt ist um 7:00 eher bedrückend. Marina und Moby sind schnell gefunden und die Vorcrew frühstückt noch. Wir nutzen aus diesem Grund die Zeit um Proviant einzukaufen und zum Tanken.   Mit noch mehr Regen begrüßt uns Cherbourg. Die Stimmung   in der menschenleeren Hafenstadt ist um 7:00 eher bedrückend. Marina und Moby sind schnell gefunden und die Vorcrew frühstückt noch. Wir nutzen aus diesem Grund die Zeit um Proviant einzukaufen und zum Tanken.  
  
-Es ist 10:30 und die Vorcrew macht sich auf den Rückweg, wir hingegen richten uns häuslich ein bzw. erledigen die Routine mit Hafengebühr, Wetter, Bootcheck, kleine Reparaturen und Proviant verstauen. Am Abend sieht die Welt dann doch ganz anders aus und wir geniessen mit heimischen Spargel und etwas Sonnenschein das Hafenpanorama.+Es ist 10:30 und die Vorcrew macht sich auf den Rückweg, wir hingegen richten uns maritim ein bzw. erledigen die Routine mit Hafengebühr, Wetter, Bootcheck, kleine Reparaturen und Proviant verstauen. Am Abend sieht die Welt dann doch ganz anders aus und wir geniessen mit heimischen Spargel und etwas Sonnenschein das Hafenpanorama.
  
 **Sonntag 25.5.2014** (Cherbourg - Braye) Der Tag könnte mit Sonne und strahlend blauem Himmel, nicht besser beginnen. Vor dem ersten Hochwasser in Cherbourg werden noch die letzten Vorbereitungen getroffen. Als Wellenbrecher vor dem Hafen liegt eine sehr schmale und sehr lange Insel, mit drei Festungen. Hinter der westlichen Festung setzen wir Segel und erleben bei halbem Wind entspannt die Nordküste der Halbinsel Cotentin. Ein herrliches Küstenpanorama, was nur durch die weit hin sichtbare Wiederaufbereitungsanlage „Le Hague“ gestört wird. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 11 Knoten über Grund, segeln wir durch den Alderney Race zur gleichnamigen Insel. Die kleine Kanalinsel ist stets in Sichtweite und je näher wir kommen, desto mehr Details werden von der grünen Insel sichtbar. Vorm Hafen „Braye“ werden die Segel geborgen und wir kündigen uns per Funk beim Hafenmeister an. Uns wird im Bojenfeld eine gelbe Tonne zugeweisen. Geschützt hinter der großen grauen Wand haben wir einen schönen Blick auf die Bucht. Etliche Bunkeranlagen und Geschützstellungen aus vergangenen Tagen, dokumentieren den strategischen Nutzen der Insel. In der warmen Sonne sitzen wir am Nachmittag an Deck und betrachten das abwechslungsreiche Hafenkino, bis sie untergeht. Der „Harbourmaster „ kommt zwischenzeitlich mit seinem Motorboot längseits und kassiert. Da wir die Außengrenze der EU mit Alderney verlassen haben, füllen wir den „Report of  Arrival“ der Region Bailiwick of Guernsey aus und werfen das Formular beim Landgang in den gelben Briefkasten, am Ende der Landungsbrücke im Hafen.  **Sonntag 25.5.2014** (Cherbourg - Braye) Der Tag könnte mit Sonne und strahlend blauem Himmel, nicht besser beginnen. Vor dem ersten Hochwasser in Cherbourg werden noch die letzten Vorbereitungen getroffen. Als Wellenbrecher vor dem Hafen liegt eine sehr schmale und sehr lange Insel, mit drei Festungen. Hinter der westlichen Festung setzen wir Segel und erleben bei halbem Wind entspannt die Nordküste der Halbinsel Cotentin. Ein herrliches Küstenpanorama, was nur durch die weit hin sichtbare Wiederaufbereitungsanlage „Le Hague“ gestört wird. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 11 Knoten über Grund, segeln wir durch den Alderney Race zur gleichnamigen Insel. Die kleine Kanalinsel ist stets in Sichtweite und je näher wir kommen, desto mehr Details werden von der grünen Insel sichtbar. Vorm Hafen „Braye“ werden die Segel geborgen und wir kündigen uns per Funk beim Hafenmeister an. Uns wird im Bojenfeld eine gelbe Tonne zugeweisen. Geschützt hinter der großen grauen Wand haben wir einen schönen Blick auf die Bucht. Etliche Bunkeranlagen und Geschützstellungen aus vergangenen Tagen, dokumentieren den strategischen Nutzen der Insel. In der warmen Sonne sitzen wir am Nachmittag an Deck und betrachten das abwechslungsreiche Hafenkino, bis sie untergeht. Der „Harbourmaster „ kommt zwischenzeitlich mit seinem Motorboot längseits und kassiert. Da wir die Außengrenze der EU mit Alderney verlassen haben, füllen wir den „Report of  Arrival“ der Region Bailiwick of Guernsey aus und werfen das Formular beim Landgang in den gelben Briefkasten, am Ende der Landungsbrücke im Hafen. 
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 Das Segelrevier haben wir zunächst nicht so schwer empfunden, wie es in der Literatur vielfach beschrieben wird. Das führen wir darauf zurück, dass wir ständig Flut und Ebbe sowie die Hochwasser und Niedrigwasser im Auge hatten, sowie mit einer sehr guten Software ausgestatte waren. Ständig einen Ort im Gezeitenrevier zu bestimmen oder zu Koppeln, entfiel dadurch. Mit Sicherheit haben auch die guten Wetter und Sichtverhältnisse dazu beigetragen, dennoch die Strömung mit beispielsweise 5 Knoten am Kap de la Hague oder das auf- und auslaufende Wasser im Hafen von St. Helier, sollte man beim Manövrieren stets beachten. Ohne Frage stellt das Revier höhere Anforderungen an die Schiffsführung, als in der Ostsee. Ein Auge sollte man stets auf die Schnellfähren mit ihren über 30 Knoten haben, sowie in Hafennähe mit regem Verkehr rechnen. Durch die Gezeiten fanden wir immer unterschiedliche Anlegemöglichkeiten vor. Das Dingi hat hier sehr gute Dienste geleistet. Das Wassertaxi tut es für ein paar Pfund auch und ist eine nette Abwechslung dennoch um Duschen oder Toiletten zu erreichen, sollte man aber etwas Zeit einplanen. Die Kommunikation mit Hafenmeister oder Schleuse fand vorwiegend mit Funk statt und in englisch. Beim Einsatz des Handys in Landnähe unbedingt die Auslandsvorwahl berücksichtigen. Bei unserer Bootsgröße ist es von Vorteil früh am Hafen zu sein, da Platz im tiefen Wasser nicht so reichlich vorhanden ist.  Das Segelrevier haben wir zunächst nicht so schwer empfunden, wie es in der Literatur vielfach beschrieben wird. Das führen wir darauf zurück, dass wir ständig Flut und Ebbe sowie die Hochwasser und Niedrigwasser im Auge hatten, sowie mit einer sehr guten Software ausgestatte waren. Ständig einen Ort im Gezeitenrevier zu bestimmen oder zu Koppeln, entfiel dadurch. Mit Sicherheit haben auch die guten Wetter und Sichtverhältnisse dazu beigetragen, dennoch die Strömung mit beispielsweise 5 Knoten am Kap de la Hague oder das auf- und auslaufende Wasser im Hafen von St. Helier, sollte man beim Manövrieren stets beachten. Ohne Frage stellt das Revier höhere Anforderungen an die Schiffsführung, als in der Ostsee. Ein Auge sollte man stets auf die Schnellfähren mit ihren über 30 Knoten haben, sowie in Hafennähe mit regem Verkehr rechnen. Durch die Gezeiten fanden wir immer unterschiedliche Anlegemöglichkeiten vor. Das Dingi hat hier sehr gute Dienste geleistet. Das Wassertaxi tut es für ein paar Pfund auch und ist eine nette Abwechslung dennoch um Duschen oder Toiletten zu erreichen, sollte man aber etwas Zeit einplanen. Die Kommunikation mit Hafenmeister oder Schleuse fand vorwiegend mit Funk statt und in englisch. Beim Einsatz des Handys in Landnähe unbedingt die Auslandsvorwahl berücksichtigen. Bei unserer Bootsgröße ist es von Vorteil früh am Hafen zu sein, da Platz im tiefen Wasser nicht so reichlich vorhanden ist. 
  
-Der Törn war mit seinen 300 Seemeilen an sich sehr abwechslungsreich. In jedem Hafen einen Tag zu verbringen war eine gute Entscheidung für Landausflüge. Die Leute sind sehr nett, hilfsbereit und unkompliziert. Die Inseln liegen bei 25 bis 35 Seemeilen in kurzer Reichweite. Ein Tipp, wen es die Gegebenheiten zulassen, sollte die Rücktour über die die andere Seite der Insel geplant werden, dass gestaltet das Ganze noch interessanter und abwechslungsreicher. So kann eine Insel bei gleicher Strecke, von beiden Seiten betrachtet werden. Die Küstenlandschaft ist sehenswert. Je kleiner die Insel, desto weniger Tourismus begegnet man und desto uriger ist Sache, wobei wir nicht zur Hauptreisezeit unterwegs waren. Zum Essen können wir nicht viel sagen, da wir ausschließlich an Bord sehr gut bekocht wurden und die englische Küche keine Gelegenheit hatte, gegen unsere zwei Smutje anzutreten. Mit englischen Sprachkenntnissen kommt man in der Regel weiter, in den französischen Häfen ist aber die Landessprache von Vorteil und höflicher. Nervig empfanden wir die unterschiedlichen Währungen der Inseln. Beim letzten Wassertaxitransport in Braye hatten wir keine Alderney Pfünder mehr und wir überlegten schon mit zwei Bierdosen zu zahlen, doch dann haben es auch 2 Euro getan. Die Anreise mit Buswechsel ist zwar mit ca. 11 Stunden Fahrzeit sehr lang, aber durch die Gepäckmitnahme, durch den Preis aber vor allem durch die flexible Festlegung des Übergabehafens, unschlagbar. Proviant am Festland einzukaufen ist sinnvoll, da man ansonst auf den Inseln die Lebensmittel teuer einkaufen muss und die der Transport mit dem Dingi umständlicher ist.   +Der Törn war mit seinen 300 Seemeilen an sich sehr abwechslungsreich. In jedem Hafen einen Tag zu verbringen war eine gute Entscheidung für Landausflüge. Die Leute sind sehr nett, hilfsbereit und unkompliziert. Die Inseln liegen bei 25 bis 35 Seemeilen in kurzer Reichweite. Ein Tipp, wen es die Gegebenheiten zulassen, sollte die Rücktour über die die andere Seite der Insel geplant werden, dass gestaltet das Ganze noch interessanter und abwechslungsreicher. So kann eine Insel bei gleicher Strecke, von beiden Seiten betrachtet werden. Die Küstenlandschaft ist sehenswert. Je kleiner die Insel, desto weniger Tourismus begegnet man und desto uriger ist Sache, wobei wir nicht zur Hauptreisezeit unterwegs waren. Zum Essen können wir nicht viel sagen, da wir ausschließlich an Bord sehr gut bekocht wurden und die englische Küche keine Gelegenheit hatte, gegen unsere zwei Smutje anzutreten. Mit englischen Sprachkenntnissen kommt man in der Regel weiter, in den französischen Häfen ist aber die Landessprache von Vorteil und höflicher. Nervig empfanden wir die unterschiedlichen Währungen der Inseln. Beim letzten Wassertaxitransport in Braye hatten wir keine Alderney Pfünder mehr und wir überlegten schon mit zwei Bierdosen zu zahlen, doch dann haben es auch 2 Euro getan. Die Anreise mit Buswechsel ist zwar mit ca. 11 Stunden Fahrzeit sehr lang, aber durch die Gepäckmitnahme, durch den Preis aber vor allem durch die flexible Festlegung des Übergabehafens, unschlagbar. Proviant am Festland einzukaufen ist sinnvoll, da man ansonst auf den Inseln die Lebensmittel teuer einkaufen muss und der Transport mit dem Dingi umständlicher ist.   
  
  
 M.Veit M.Veit
berichte/2014/mit_der_moby_dick_iii_einmal_um_die_kanalinseln.1405458759.txt.gz · Zuletzt geändert: 15.07.2014 23:12 Uhr von darmstadt_13

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